Buchempfehlung:

Kazuo Iwamura:

Vierzehn Mäuse und der Kürbis

An einem schönen Abend im Monat Mai
Hat Großvater Flitz Kürbiskerne dabei.
Schnell fassen die Mäuse den Beschluß,
daß ein Kern gleich in die Erde muß.
Bei den vierzehn Mäusen kann nun keiner mehr ruhn,
für alle gibt es viel zu tun.
ks. Die ganze Großfamilie Maus mit den beiden Großeltern, Vater, Mutter und den zehn Kindern arbeiten mit, daß aus dem kleinen Kürbiskern ein prächtiger Kürbis wird. Erst muß der Boden bereitet werden, dann wird der Keimling bestaunt, die Raupen, Schnecken und Käfer werden verjagt, und endlich ist es soweit: der Kürbis ist haushoch geworden und alle helfen mit bei der Ernte. Nach getaner Arbeit sitzt die Familie fröhlich um einen reich gedeckten Tisch und läßt sich die vielen leckeren Kürbisgerichte schmecken.

Da gibt es auch viel zu sehen: Kürbiskuchen, Kürbissuppe, Klößchen, gebratene Röllchen und noch mehr, man möchte am liebsten mitessen und hört die Mäuse schon schmatzen. Diese Szene ist typisch für die vierzehn Mäuse, sie sitzen gerne beisammen, essen gerne und man kann auf den großen Bildern viel entdecken. Der Text ist knapp, pro Seite ein gereimter Zweizeiler, kein Biologiebuch; die Gegenstände und Tiere sind aber alle realistisch dargestellt. Die Geschichten eignen sich also schon für sehr kleine Kinder, unser achtjähriger Sohn hat aber auch noch Freude daran.
Die vierzehn Mäuse kümmern sich aber nicht nur um den Kürbis, nein „bei den vierzehn Mäusen kehrt nie Langeweile ein“. Es gibt neun weitere alltagsnahe, einfach beschriebene Erlebnisse der Großfamilie. So freut sich die Familie im tiefen Winter beim Schlittenfahren am Schnee oder wäscht im Hochsommer die Wäsche am Fluß. Immer wieder entdeckt ein Mäusekind bei den Unternehmungen etwas Aufregendes oder es passiert ein kleines Mißgeschick, das aber mit Hilfe der anderen wieder behoben werden kann.

Mich begeistert an den Geschichten von den vierzehn Mäusen die freundliche, einladende Atmosphäre in der Familie, es wird gelacht, erklärt und natürlich zuammen gegessen. Die Natur wird mit Ehrfurcht behandelt und bisweilen ausgiebig erforscht, s. a. Vierzehn Mäuse und der Mond. Sehr nett sind die japanischen Eigenheiten wie die Bambusgerüste,  Essen mit Stäbchen oder auf den Rücken gebundene Babypuppen. Besonders wertvoll erscheint mir bei den vierzehn Mäusen darüber hinaus, daß wirklich jeder wichtig ist, die Alten und die Allerjüngsten haben ihre Aufgaben und es wird gemeinsam geschafft, gearbeitet, gebaut, gesammelt. Ein Vorbild auch für unseren Familienalltag.   ·

Kazuo Iwamura, Vierzehn Mäuse und der Kürbis, Findling Buchverlag Lüneburg,
16 Seiten, kart., ISBN 3-935541-24-4. Ein Band kostet 5 Euro.